Labour Chest

Birke Gorm, Labour Chest, 2021, STRABAG Artlounge, Foto: Eva Kelety

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Birke Gorm
Labour Chest

Das STRABAG Kunstforum freut sich, die Ausstellung der Anerkennungspreisträgerin des STRABAG Artaward International 2020 Birke Gorm anzukündigen.

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Anette Freudenberger, Direktorin der Galerie der Stadt Schwaz und Jurymitglied des STRABAG Artaward International 2020, spricht mit der Künstlerin Birke Gorm über ihre Ausstellung.

Das STRABAG Kunstforum präsentiert die Ausstellung Labour Chest mit neuen Arbeiten der in Dänemark geborenen und in Wien lebenden Künstlerin Birke Gorm. Die Künstlerin erforscht die Schaffung von Identität durch Arbeit, indem sie sich einer streng reduzierten Auswahl an Materialien widmet, deren Möglichkeiten durch ihre Bearbeitung jedoch ausreizt. Mit der Ausstellung Labour Chest zeigt Gorm erneut ihr Interesse an einfachen, ursprünglichen Materialien der Arte Povera auf: Ihr Ausgangsmaterial sind gebrauchte Jutesäcke, wie sie in der Landwirtschaft zur Aufbewahrung von Saatgut und Getreide verwendet werden. Der Jutesack ist Symbol für einen ultimativen Aufbewahrungsort, für einen Brutkasten, für einen Bauch, eine Gebärmutter. Eingerissen, vernarbt und geflickt, zeugt das äußere Erscheinungsbild der Jutesäcke – gleich einer schützenden Epidermis – von ihrer wechselvollen Vergangenheit als Speichermedium und behütende Aufbewahrung. Birke Gorm porträtiert pickende Hühner – eine Darstellung, die ebenso wie das verwendete Material von symbolischer Mehrdeutigkeit zeugt: Einerseits lenkt die Künstlerin unsere Aufmerksamkeit auf die Idee der Hackordnung – das natürliche Verhaltenssystem, in dem jedes Tier seinen spezifischen Rang in der Hierarchie der Gruppe einnimmt –, andererseits thematisiert Gorm den Akt des Aufsammelns, eine bescheidene und mühsame Arbeit, die traditionell weiblich konnotiert ist. Im Wechselspiel zwischen natürlichen und künstlich geschaffenen Sozialstrukturen werden Genderfragen, Arbeit und Kapitalismus hinterfragt.
Attilia Fattori Franchini

Birke Gorm im Videoporträt

AUSSTELLUNGSDAUER: 19.02.–19.03.2021

Ausstellungsvideo

Der Besuch der Ausstellung ist mit Voranmeldung (spätestens am Vortag) unter kunstforum@strabag.com und unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen (FFP2-Maske, Mindestabstand) möglich.