Preisvergabe und Ausstellungseröffnung

Preisträger Strabag Artaward International 09 Foto: Max Moser

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STRABAG Artaward International 2009
Preisvergabe und Ausstellungseröffnung

Das Strabag Kunstforum freut sich, den Gewinner des Strabag Artaward International 2009 bekanntzugeben:

> Jan Vasilko/ Slowakei

Die Anerkennungspreise erhielten:
> Moussa Kone/ Österreich
> Jan Serych/ Tschechien
> Zsolt Tibor/ Ungarn
> Clemens Wolf/ Österreich


Ausstellung der prämierten Werke: 05.06-26.06.2009
Artlounge im Strabag Haus, Wien
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache.
Kataloganforderung unter: kunstforum@strabag.com

> Katalog Artaward International 2009

Der neu begründete Strabag Artaward International wurde am 4.Juni 2009 erstmals in der Artlounge im Strabag Haus vergeben. Hans Peter Haselsteiner überreichte wie jedes Jahr persönlich den Award und die vier Anerkennungen an die jungen Künstler. 300 internationale Gäste aus Kunst und Wirtschaft wohnten der Preisvergabe bei. Es handelt sich um einen grenzüberschreitenden Kunstförderungspreis für Künstler bis vierzig Jahre im Bereich Malerei und Zeichnung. Dieser Preis führt den bisherigen Strabag Artaward, der dreizehn Jahre lang an österreichische Künstler vergeben wurde, fort und soll je drei Jahre lang für vier Teilnehmerländer durchgeführt werden. 2009 bis 2011 sind erstmals Künstler aus Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei teilnahmeberechtigt.

Die internationale Jury setzte sich im Jahr 2009 aus folgenden Mitgliedern zusammen: 
Barnabás Bencsik, Direktor Ludwig Museum, Budapest
Zsolt Petrányi, Direktor Mücsarnok, Kunsthalle Budapest
Karel Císaø, Kurator Biennale junger Kunst, Zvon, Kunstexperte, Prag
Tatjana Langášková, Direktorin Tschechisches Zentrum Wien
Juraj Èarný, Kurator, Kunstkritiker, Galerist, Pressburg
Beata Jablonská, Kuratorin, Kunsthistorikerin, Slowakische Nationalgalerie, Pressburg  
Carl Aigner, Direktor Niederösterreichische Museum GmbH, St. Pölten
Edith Raidl, Expertin und Sammlerin österreichischer Kunst
Wilhelm Weiss,Barbara Baum, Strabag Kunstforum.

 

Anerkennung

MOUSSA KONE
www.moussakone.com

1978 geboren in Scheibbs, A
1999-2003 Universität für angewandte Kunst, Wien, A
2004 Mitbegründung des Vereins Kunstwerft
2004-2007 Kunstklappe, Wien(A), Köln(D)
2006-2009 Begründer des Art Critics Awards, Wien, A

www.artcriticsaward.com

2007 Missing: Discourse (Opernlibretto)
Lebt und arbeitet in Wien(A) und Berlin(D)

Szenen zwischen Ritus und Dressur, Versuchsanordnung und Zwang präsentieren die bühnenbildartig geöffneten Räume, mit denen uns die Zeichnungen von Moussa Kone konfrontieren. Mensch und Tier finden sich in Handlungen verstrickt, die sich im Tonfall des Erzählerischen zeigen, aber letztlich doch ins Leere zu laufen scheinen, in einer gleichsam gefrorenen, entrückten Atmosphäre.
Harte Kontraste bestimmen das Bild, ein Wechsel positiver und negativer Formen, durch sparsamen Farbeinsatz dramaturgisch angereichert. Die visuelle Präsenz der Flächen setzt sich in ein gespanntes Verhältnis zur bildgegenständlich vorgegebenen Tiefe. Hervorstechendes Merkmal ist die gleichbleibend homogene Schraffur, aus welcher die dunklen Zonen aufgebaut sind. Das Füllen der Fläche durch beharrliches Aneinanderreihen schmaler Bahnen erzeugt ein Feld, das Organisches und Systematisches verbindet und die Aktivität der Hand regelrecht ausstellt. Schreiben und Zeichnen sieht der Künstler nicht umsonst in engem Zusammenhang. 
Skepsis durchzieht das Gezeigte wie auch seine künstlerische Umsetzung. Geradezu metaphorisch wirken diesbezüglich Stellen, wo der Künstler die Vollendung der Zeichnung ostentativ verweigert. Rolf Wienkötter, Kunstkritiker

 

Anerkennung

JAN ŠERÝCH
www.huntkastner.com

1972 geboren in Prag, CZ
1992-1999  Akademie der Bildenden Künste, Prag, CZ
1995 Sommerakademie Salzburg, A
1996-2002 Mitglied der Künstlergruppe BJ 
2005-2006 Stipendium at PROGR, Bern, CH
2008 Stipendium ISCP Programm, New York, USA
Lebt und arbeitet in Prag, CZ

Bei den Gemälden, Objekten und Videoarbeiten von Jan Šerých handelt es sich sozusagen um konzeptionelle Trompe-l´oeils. Die formale abstrakte Sprache, die auf die geometrischen Tendenzen in der Malerei und in der Typografie verweist, wird in seinen Arbeiten zitiert. Die von der Geschichte bewertete konstruktivistische Ästhetik verwandelt sich in den Arbeiten von Šerých in entleerte Zeichen. Regelmäßige geometrische oder typografische Formen werden als polyfunktionale Oberflächen enttarnt, die für die Wiederverwendung oder obsessive Beobachtungen bestimmt sind. Šerých stimuliert und ironisiert die Eigenständigkeit der Anordnung und Ästhetik und erschafft private Systeme von organisierter Distanz.
David Kulhánek, Kurator und Herausgeber

 

Anerkennung

ZSOLT TIBOR

www.tiborzsolt.com

1973 geboren in Budapest, H
1995-2002 MKE/Ungar. Akademie der Bild. Künste, Budapest, H
1997 Stipendium Soros Foundation Ungarn, 
1998-1999 Fakultät für bildende Kunst, Universität Sevilla, E
2001 Fak. für bildende Kunst, Universität Castilla-La Mancha, E
Erasmus Stipendium
2007 Budapest Gallery, Stipendium Derkovits Preis
2006 Herczeg Klára Preis
2008 artist-in-residence, Krems, A
Lebt und arbeitet in Budapest, H

Neben den vor allem auf Papier entstandenen Zeichnungen und Bildern, an denen ich fortdauernd arbeite, suche ich nach der Möglichkeit, grössere (intermediale) komplexe Objekte zu kreieren. Anhand dieser studiere ich verschiedene Phänomene wie visuelle und mentale Gewohnheiten, Schichten oder zum Beispiel den Mechanismus der Aneignung. Durch die Aufeinanderwirkung der Elemente und durch dieses „In-Szene-Setzen”, forsche ich nach deren möglicher Analyse. 
Bei der Arbeit verwende ich Photos, herkömmliche Techniken, aber auch Projektionen und verschiedene Mittel wie Linsen, Kondensoren, Klebeschleifen. 
Zwar sind die Installationen voneinander unabhängig, doch beinhalten sie mehrere Aspekte, die aufeinander aufbauen. Ich versuche mich damit jeden Tag zu beschäftigen wie auch mit den ihnen zugeordneten, manchmal nur als Ausgangspunkt dienenden Photos, die ich parallel dazu mache. Zsolt Tibor, Künstler

 

PREISTRÄGER

JAN VASILKO


1979 geboren in Humenné, SK
1995-1999 Höhere bildende Kunstschule(Grafik), Kosice, SK 
2000-2005 Kunstfakultät Universität Kosiciach, SK
Atelier bildender Kunst, Prof. Sikora
2004 Atelier für zeitgen. Kunst, .V.Skrepla, AVU, Praha CZ
2005 Gewinner des Oskar Cepan Preises
Stipendium New York
Lebt und arbeitet in Kosice, SK

Lange Zeit tendierte Vasilko in seiner Malerei zu einem einmaligen kreativen Programm, das in der romantischen Begeisterung für Produktions- und nützliche Maschinen, verschiedene Mechanismen, Produktionshallen und Roboter wurzelte. In den Gemälden von Vasilko erfüllen „Mechanismen“ die Funktion der Helden der Geschichte. Sie sind Träger der ideologischen oder philosophischen Botschaften und Symbole. Das wichtige Moment ist die Absurdität in dem „Frankenstein“-Rollentausch zwischen einem menschlichen Wesen und seiner Kreation – einem unbelebten mechanischen Objekt. Innerhalb dieses Transformationsprozesses spielt der Autor ständig mit einer klassischen Ikonografie und benutzt gleichzeitig ihr formelles Inhaltsdogma. Seine persönliche Fassung des Gemäldes stimmt mit seiner technisch reinen Leitmotiv-Basis überein. Hier dominieren eine extrem klare Handschrift, geometrisch exakte Linien und klare Bereiche, die helle Kompositionen und eine mildere Farbgebung entstehen lassen. In seinen jüngsten Arbeiten bewegt er sich auf einen mehr grafischen Ausdruck zu. Die Gemälde werden beinahe monochromatisch und stützen sich überwiegend auf lineare Beziehungen. Peter Králik, Künstler


Anerkennung


CLEMENS WOLF

www.clemenswolf.com

1981 geboren in Wien, A
2002-2007 Kunstuniversität Linz, bildende Kunst, A
2004 gründet die Künstlergruppe HW 
2005 Akademie der bildenden Künste, Maastricht, NL
2006 artist-in-residence, Hildesheim, D
Gewinner Diesel New Art Award, A
Lebt und arbeitet in Wien, A

Clemens Wolf, geboren 1981 in Wien, hat seine künstlerischen Wurzeln in der Street Art. Auch wenn er mittlerweile auf Leinwand arbeitet, ist der Bezug zum städtischen Raum zentraler Bestandteil seines Schaffens. Vor Jahren fing er an, verfallene Gebäude zu suchen und sie zum Gegenstand seiner Malerei zu machen. Die Aura des Zerfalls, die Mehrdeutigkeit der Zerstörung und die Bedrohung die vom Anblick dieser Orte ausgeht, fasziniert ihn dermaßen, dass er in seinen Werken danach strebt, die Ästhetik im Moment des Verfalls einzufangen. Auf den großformatigen Bildern der Serie „the great mess“, kontrapunktiert der junge Wiener Maler mittels strukturierender Kombination aus Öl- und Schablonentechniken die erodierenden Monumente, der dem Verfall überlassenen Architektur inmitten urbaner Räume. Es ist seine Art mit der postindustriellen und gesellschaftlichen Entwicklung kritisch umzugehen, ohne dabei plakativ zu werden. Die momentane Entwicklung der Weltwirtschaft verleiht Wolfs monochromer Verfallsästhetik zusätzliche aktuelle Brisanz, symbolisieren einige der Motive doch den Niedergang industrieller Betriebe zu Zeiten des ökonomischen Abschwungs des vergangenen Jahrhunderts. Andere Motive, wie beispielsweise die abgebrannten Sofiensäle in Wien, zeugen wiederum vom unaufhaltsamen Ende eines historischen Ortes und somit eines Stückes Zeitgeschichte. Geronimo-Noah Hirschal, Redakteur und Journalist

Der anerkannte Kunstförderungspreis ist einer der höchst dotierten Preise eines österreichischen Unternehmens für bildende Kunst und mit 15.000 Euro dotiert. Zusätzlich werden vier Anerkennungen in der Höhe von je 5.000 Euro vergeben. Die internationale Jury bewertete 730 Künstler. Nach der Preisvergabe und der Gesamtausstellung aller prämierten Werke erhält jeder der fünf ausgezeichneten Künstler eine Einzelausstellung in der Strabag Artlounge sowie Sammlungsankäufe. Die mit einem Preis bedachten Künstler werden zu einem Artist-in-Residence-Aufenthalt im Strabag Artstudio eingeladen.